Kongress der Medienfrauen setzt brisante Themen
Der Backlash bezüglich der Geschlechterrollen während der Pandemie, die Abschaffung des Abtreibungsrechts in den USA, die Rückkehr der frauenverachtenden Taliban in Afghanistan, der Ukraine-Krieg oder die Brutalität des Mullah-Regimes im Iran - all das löst Entsetzen aus. Darauf verweist das Motto des diesjährigen Herbsttreffens der Medienfrauen: "Entsetzen. Empathie. Engagement. Empowerment." Zugleich weist es den Weg aus der Schockstarre. Britta Frielingsdorf, Beauftragte für Gleichstellung und Diversity of People im WDR: "Die vier Begriffe fassen zusammen, was uns derzeit bewegt, und sind als hoffnungsvolle Entwicklung zu verstehen."
Sexismus im Musikbusiness
"Ungleichheit im Musikgeschäft" lautet ein weiteres Schwerpunktthema. "Die öffentlich-rechtlichen Medien sind ja Teil des Musikbusiness", so Frielingsdorf, "wir veranstalten Konzerte, und Musik prägt unsere Programme. Und auch wir müssen uns fragen: Wie sieht es da bei uns mit der Gleichstellung aus?" Carolin Kebekus, die 2022 das DCKS Festival mit einem rein weiblichen Line-up auf die Beine stellte, eröffnet das Panel mit einer kurzen Videobotschaft.
Auf dem Podium berichten Expert:innen über Sexismus und Unterrepräsentanz von Frauen im Musikbusiness und diskutieren, was man dagegen tun kann. Ihre Teilnahme zugesagt haben: Singer / Songwriterin Alin Coen und Sängerin Balbina sowie Sarah Mibus, Musikplanerin für Radio und TV, Lea Karwoth, die als Projektmanagerin u.a. das Reeperbahn Festival in Hamburg betreut und sich in der Initiative Keychange für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Musikindustrie engagiert, sowie Francis Gay, der als Musikchef bei COSMO eine 50/50-Quote in den Playlists eingeführt hat.